Bläserklasse ist etabliert

In der Grundschule können die Kinder an einem für die Blasmusik typischen Instrument das Musizieren lernen. Möglich macht das die Bläserklasse, eine Kooperation von Schule und Musikverein, weitgehend von der Gemeinde finanziert. Im Gemeinderat stellte Kerstin Glur, Vizedirigentin des Musikvereins und für die Jugendarbeit zuständig, die Kooperation seit 2016 vor. Die Bläserklasse sei den Kinderschuhen entwachsen und habe sich etabliert, sagte Bürgermeister Hartwig Bußhardt. Sie könne zur Dauereinrichtung werden.

Bläserklassen, mehr als eine ausgelagerte Jugendarbeit von Musikvereinen, gebe es bereits an vielen Schulen, sagte Glur zum Projekt, das sie 2016 dem Gemeinderat vorgestellt hatte. In der Regel werde für den Unterricht in der Klasse und im Einzelunterricht 50 Euro Elternbeitrag pro Monat verlangt. Daran scheitere es oft. Gewollt ist, dass die Kinder unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern mitmachen können.

In der Grundschule Malterdingen werden zehn Euro pro Monat verlangt. Dies ermögliche der Zuschuss der Gemeinde. Diese miete die kindgerechten Instrumente an, übernehme die Honorare für die Bläserklasseleiter und bezahle die Instrumentallehrer. Man habe gute Musiker, wie Sebastian Kroll von der Jugendmusikschule Breisgau gefunden, sagte Glur. Der Musikverein unterstütze ehrenamtlich durch Zeit, Organisation, Know-How und stelle den Proberaum zur Verfügung.

Die Bläserklasse ist ein Angebot für Dritt- und Viertklässler. Die Blasinstrumente und das Schlagwerk werden den Zweitklässler im jeweiligen Frühsommer in der Form eines Instrumentenkarussells vorgestellt. Das Kind könne auswählen, welches Instrument es mag. Allerdings müssten Voraussetzungen wie die richtige Daumenlänge für das Saxophon gewährleistet sein. Das Engagement lebe auch davon, dass die Eltern mitmachen. Sie sollen das Kind zum Üben anhalten und müssten es hinnehmen, wenn ihr Kind nicht gerade das leiseste Instrument ausgesucht hat.


Das gemeinsame Musikerlebnis gebe es in den Auftritten bei den Jugend-Vorspieltagen und Konzerten des Musikvereins sowie auf Schulfesten. Allerdings sei während der Corona-bedingten Saure-Gurken-Zeit nicht viel von zu sehen gewesen, räumte Glur ein. Gerade der erste Corona-Jahrgang im Schuljahr 2019/2020 sei von der Umstellung stark betroffen und das Instrumentenkarussell sei 2020 auf Erklärvideos beschränkt gewesen. Trotzdem habe es viele Anmeldungen gegeben. Der Kontakt mit Musikern sei auch für die Kinder wichtig, um gut durch die Pandemie zu kommen.

91 Kinder haben bislang mitgemacht, in der Regel jeweils die Hälfte eines Jahrgangs. 24 Kinder haben sich entschieden, in der Jugendausbildung des Musikvereins weitermachen. Auch hier solle das Musizieren und den Erwerb oder die Miete eines Instruments nicht am fehlenden Geld scheitern, sagte Glur. Sie fänden immer eine Möglichkeit, das Notwendige zu finanzieren. Elf weitere Kinder haben andere Wege gefunden, ihr neues Hobby Musik weiterzuleben. Möglich sei das auch durch die gute Zusammenarbeit mit dem Rathaus und den Schulleiterinnen.

Iris Schillinger bedankte sich als Vorsitzende des Musikvereins beim Gemeinderat, dass er zwei weitere Jahre die Bläsergruppe finanziere. Bürgermeister Bußhardt hob den Wert des Musikunterrichtes über die Musik hinaus hervor: die Musikschüler brächten in der Regel auch bessere schulische Leistungen in den anderen Fächern.